Pressemitteilung: Keine Duldung von Sexismus
Aussagen von Stauder gegenüber Frauen unerträglich – Rücktritt aus dem Ortsbeirat zwingend notwendig
Die GRÜNE JUGEND Frankfurt stellt unter anderem vor dem Hintergrund aktueller Äußerungen des CDU-Fraktionsvorsitzenden im Ortsbeirat 15, Michael Stauder, mit Sorge fest, dass Sexismus und Frauenverachtung Teile unserer Gesellschaft weiterhin in besorgniserregendem Ausmaß prägen. Eine feministische Grundhaltung in der Breite der Gesellschaft und eine aktive Bekämpfung von frauenfeindlichem Verhalten ist zwingend erforderlich.
Auf ein über Social Media verbreitetes Foto einer im Rahmen der globalen Klimaproteste am Freitag in Frankfurt demonstrierenden jungen Frau und ihrem Plakat zeigte CDU-Mann Stauder eine unmögliche Reaktion:
Statt das Klima zu „ficken”, solle man dies lieber miteinander tun, schrieb die Demonstrantin auf ihrem provokanten Schild. Stauder fühlte sich offenbar angestachelt und zu einem sexistischen Kommentar verleitet und forderte die Demonstrantin in einer Facebook-Kommentarspalte dazu auf, sich doch zu bücken und bezeichnete sie gleichzeitig öffentlich als „Luder”. Diese unfassbaren Aussagen eines gewählten Parlamentariers der CDU schockieren und zeigen zugleich, was hierzulande derzeit sagbar zu sein scheint – auch wenn Stauder anschließend von seinem Amt als Fraktionsvorsitzender zurücktreten musste. Dieser Mann wird weiterhin für die CDU im Ortsbeirat 15 sitzen. Die GRÜNE JUGEND Frankfurt fordert den sofortigen Rücktritt auch von seinem Mandat dort – öffentliche Ausfälle dieser Art müssen drastische Folgen nach sich ziehen, da ein solches Amt nicht durch einen Sexisten beschädigt werden darf. Derartige frauenfeindliche Äußerungen sind für einen Bürger*innenvertreter absolut unangebracht.
Hanna Thiele und Johannes Lauterwald, Sprecherin und Sprecher der GRÜNEN JUGEND Frankfurt, erklären: „Dies ist ein unter keinen Umständen zu akzeptierendes Verhalten und demonstriert erneut die Verrohung der Sprache und des politischen Umgangs miteinander. Respekt gegenüber den politischen Gegner*innen und generell gegenüber allen Menschen gehört zu den Grundtugenden im politischen Geschäft und in der Gesellschaft. Diese wurde hier in höchstem Maße und persönlichkeitsverletzend missachtet. Dass zudem der Frankfurter CDU-Vorsitzende Jan Schneider die Aussagen Stauders als lediglich im Ton vergriffen deklariert, ist ein weiterer Skandal! Sexismus muss klar als solcher benannt und darf niemals heruntergespielt werden. Nicht nur vom Ton, sondern auch vom Inhalt dieser Äußerungen muss sich die Frankfurter CDU klar distanzieren. Solche unsäglichen Machosprüche machen deutlich, dass feministische Kämpfe gerade in der heutigen Zeit zwingend fortgeführt werden müssen.“
Ebenfalls vor dem Hintergrund eines von der GRÜNEN Bundestagsabgeordneten Renate Künast jüngst vergeblich angestrengten Gerichtsverfahrens, in dem sie juristisch gegen wüste sexistische Beschimpfungen im Netz vorgegangen war, sowie den seit Jahren immer wieder aufkommenden üblen Beleidigungen gegen ihre Fraktionskollegin Claudia Roth, die gerade durch die Präsenz der AfD im öffentlichen Diskurs leider nicht abebben, ist dieser Vorfall nur ein weiterer Beweis für den unerträglichen Sexismus, der in unserer Gesellschaft vielfach noch immer offen zu Tage tritt und den es klar zu bekämpfen gilt. Auch in Bezug auf Künast hatte sich Stauder indes kürzlich sexistisch geäußert. Die GRÜNE JUGEND Frankfurt spricht sich klar dafür aus, Sexismus im Alltag zu bekämpfen, frauenverachtendes Verhalten nicht zu tolerieren und bekräftigt ihre feministische Grundhaltung.
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