Moria brennt weiter – Auch, wenn das Feuer gelöscht ist
Die dritte Nacht in Folge sind Geflüchtete in Moria auf Lesbos ohne Obdach, die Polizei geht auf das Schärfste gegen sie vor, Inselbewohner*innen blockieren humanitäre Hilfe, kurzum ein unmöglicher Zustand und eine inhumane Situation.
Griechenland forderte die Europäische Union nun auf, den solidarischen Worten auch Taten folgen zu lassen. „Das fordern wir auch! Auf unbürokratischem Weg sollten wir sofort mehrere hundert Menschen aus Griechenland in Frankfurt aufnehmen. Wir haben Platz und Kapazitäten, um Geflüchtete bei uns unterzubringen. Die Stadt Frankfurt hat sich zum sicheren Hafen erklärt – es ist Zeit zu beweisen, dass es sich hierbei um mehr als einen symbolischen Akt handelte!“ fordert Tina Zapf, Sprecherin der GRÜNEN JUGEND Frankfurt.
„Die 400 Minderjährigen, die von Deutschland und Frankreich zugesagt wurden, sind ein zynischer Witz. In Hessen alleine könnten wir diese Anzahl Flüchtlinge locker unterbringen. Die EU muss nun endlich ihrer humanitären Verantwortung gerecht werden und den 13.000 obdachlos gewordenen Geflüchteten eine menschenwürdige Perspektive bieten!“ erklärt Sprecher Emre Telyakar.
Die GRÜNE JUGEND Frankfurt ist schockiert über die Aussagen der hessischen Europaministerin Puttrich, die eine Umverteilung in andere EU-Staaten mit einer Belohnung gleichsetzt. Diese Aussage ist an Widerwärtigkeit kaum zu überbieten. Weder steht fest, ob Geflüchtete selbst an einem Ausbruch des Feuers Schuld sind, noch kann bei einer Umverteilung von einer „Belohnung“ die Rede sein. Schon seit Jahren ist die Situation in den Lagern auf den griechischen Inseln katastrophal, die Menschen harren in häufig selbstgezimmerten Unterkünften und Zelten monate- und jahrelang in der Perspektivlosigkeit aus. Die hygienische Lage ist schon lange untragbar; seit Beginn der Corona-Pandemie ist sie mehr als unverantwortlich. Eine Umverteilung ist angesichts dieser Zustände schon längst überfällig!
← zurück